Bei einer Winkelfehlsichtigkeit (fachlich richtig: Phorie) herrscht ein Ungleichgewicht der Augenmuskeln. Dieses Ungleichgewicht führt zu einem ungenauen und/oder belasteten Zusammenspiel der Einzelaugen (Binokularsehen).
Von außen ist dies nicht direkt sichtbar. Jedoch führt dieses Ungleichgewicht zu einer Belastung unserer motorischen (durch die Augenmuskeln) und sensorischen (durch das Gehirn) Fusion. Das heißt, die Verschmelzung der beiden einzelnen Bilder des jeweiligen Auges zu einem dreidimensionalen Gesamtbild ist erschwert oder nicht möglich.
Menschen mit einer Winkelfehlsichtigkeit haben oft Beschwerden, die sie nicht unmittelbar ihren Augen zuordnen, wie z. B.:
Durch eine prismatische Korrektion in der Brille kann eine Winkelfehlsichtigkeit korrigiert und die damit verbundenen Symptome behoben werden. Die Prismenbrille lenkt das Licht so ab, dass die Augen dahinter in die Stellung ihres Muskelgleichgewichts gehen können.
Die Messung der Prismen nach MKH (Mess- und Korrektionstechnik nach H. J. Haase) erfolgt an einem speziellen Polatestgerät. Hierfür sind sowohl hohes Fachwissen als auch langjährige Erfahrung notwendig. Ein korrigierendes Prisma sollte allerdings nur dann vorgenommen werden, wenn auch entsprechende Beschwerden bestehen.